9 »Persil bleibt Persil«

Seit 1913 bewarb die Waschmittelfirma Henkel ihr berühmtestes Produkt mit dem Slogan »Persil bleibt Persil«. Der Werbespruch ist in einem Wäschestab geprägt, der im Besitz Borcherts war. Der Autor verarbeitete den Slogan in der Erzählung Von drüben nach drüben literarisch, ein Romanfragment aus Borcherts Nachlass ist sogar mit »Persil bleibt Persil« überschrieben. Der Markenname erhielt in der Nachkriegszeit auch noch eine andere Bedeutung: Im Rahmen der Entnazifizierungskampagne der Alliierten konnten Deutsche sich mit »Persilscheinen« von Vorwürfen, an den Verbrechen der Nazis aktiv mitgewirkt zu haben, reinwaschen.

»Mit dem linken Ellbogen klemmte er sich einen mit Stiefelbändern verschnürten Pappkarton gegen die Rippen. Auf dem Deckel war in grüner Schrift zu lesen, daß Persil Persil bleiben würde. Dagegen konnte keiner etwas einwenden. Persil war vor sieben Jahren Persil gewesen und Persil würde wohl auch noch die nächsten sieben Jahre Persil bleiben. Nur aus dem Buchhalter Erwin Knoke war inzwischen der Kurzgeschorene Nummer 1563 geworden. Aber Persil war Persil geblieben. Die ganzen sieben Jahre.«

(aus: Von drüben nach drüben)

Wäschestab Persil

Der Wäschestab »Persil bleibt Persil«