Ende November 1946 schrieb Wolfgang Borcherts Mutter Hertha an den Maler Emil Nolde mit der Bitte, er möge eine Zeichnung für ihren schwerkranken Sohn schicken. Nolde, der trotz der Diffamierung seines Werks als entartete Kunst ein überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus gewesen war, sandte Borchert einen »Bauersmann«.
Wie sehr sich Borchert über das Weihnachtsgeschenk freute, lässt sich dem Dankesbrief entnehmen: »Seit 16 Monaten liege ich nun in meinem Zimmer und das ist für einen jungen Menschen nicht immer ganz einfach. Aber als meine Mutter mir am Weihnachtsabend Ihren alten Bauersmann auf den Tisch legte, da wurde mein kleiner Raum mit einmal so groß und von Ihren Farben so erfüllt, daß ich lange nicht wußte, was ich sagen sollte…«